Das Zeitloch von Hemelingen – Verkehrssenator sperrt sich gegen bessere Taktung der Buslinien 40/41

20 Minuten: Das ist eine verdammt lange Zeit, um sich bei Wind und Wetter in einem Wartehäuschen die Beine in den Bauch zu stehen — und als Wartezeit auf einer wichtigen großstädtischen Nahverkehrslinie in den Hauptverkehrszeiten inakzeptabel.

 

Unter genau solch einem Zeitloch im Fahrplan leiden viele Bürger und Arbeitnehmer in Hemelingen, die die Buslinien 40/41 nutzen. Doch die Reparatur der bereits mit dem Jahresplan 2007/2008 entstandenen Lücken im Takt scheint auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben zu werden.

 

Davor warnt jetzt der Hemelinger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Jens Dennhardt.

 

Zwar habe die BSAG einen Kompromissvorschlag entwickelt, um das Fahrplan-Loch zumindest mittelfristig wieder dicht zu bekommen. Doch sogar dieser werde vom Verkehrssenator abgelehnt, so Dennhardt. Es gebe "keinerlei Finanzierungsspielräume für eine Umsetzung der gewünschten Maßnahmen", heißt es von Seiten der Behörde.

 

Jens Dennhardt: "Dies ist ein Schlag gegen den ÖPNV in Hemelingen und wirft kein gutes Licht auf einen Senator, der sich gern als besonders umweltfreundlich darstellt. Die Buslinien 40 und 41 sind als Hauptlinien stark nachgefragt. Dass hier ausgerechnet in der Hauptverkehrszeit von Montag bis Freitag derartige Lücken im Fahrplan bestehen, ist nicht hinnehmbar."

 

Davon betroffen sind unter anderem die Anbindungen an das Ortsamt, zwei der drei Bahnhöfe im Stadtteil, das Bürgerhaus Hemelingen, die Bremer Tafel, verschiedene Gotteshäuser, das Stiftungsdorf Hemelingen der Bremer Heimstiftung, das Polizeirevier Hemelingen und das neue Fachmarktzentrum.

 

"Rückfahrten aus der Innenstadt nach Hemelingen, Arbergen oder Mahndorf sind selbst für Fahrplan- und Linien-Kenner unkalkulierbar geworden", stellt der SPD-Abgeordnete fest.

 

Eine Alternative sei der Marsch von der Straßenbahn-Haltstelle — was jedoch gerade für weniger mobile Menschen eine Zumutung bedeute. In umgekehrter Richtung hat sich laut Dennhardt auch die Anbindung an den Weserpark verschlechtert.

 

Die BSAG hatte den Vorschlag ins Rennen gebracht, die Linie 42 so auszubauen, dass der Takt entlang der Streckenführung der Linien 40 und

 

41 zwischen Weserwehr und Schlengstraße wieder so aufgefüllt wird, dass dort im Wechsel der drei Linien in den Hauptverkehrszeiten wieder ein 10-Minuten-Takt gefahren werden kann — allerdings erst zu einem Zeitpunkt in der Zukunft, wenn die Entwicklung des Gewerbeparks Hansalinie ohnehin eine Verlängerung der Linie 42 und damit den Einsatz eines zusätzlichen Busses nahelegt.

 

SPD-Politiker Dennhardt schlägt nun vor, mögliche finanzielle Einsparungen, die sich aus den Einschränkungen des Eisenbahnbetriebs durch Bauarbeiten an der Strecke Richtung Osnabrück ergeben könnten, für das ÖPNV-Angebot in Hemelingen zu nutzen. Damit das Zeitloch im Fahrplan wieder dicht gemacht werden kann.

Das Bild zeigt Jens Dennhardt bei einer unfreiwilligen Wartepause an der Hemelinger Bahnhofsstraße. Foto: Abgeordnetengemeinschaft

V.i.S.d.P.: 

Jens Dennhardt, MdBB

Umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion

 
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