„Kaffeesatz“ hilft Ressourcen zu sparen / SPD-Politiker informierten sich über Energiesparmaßnahmen im Jacobs-Werk in Hemelingen

Das weiße Haarnetz auf dem Kopf, den Bartbinder festgemacht, die Hände desinfiziert und von Ringen befreit – ein Werksbesuch bei Kraft Foods ("Jacobs") in Hemelingen folgt seinen eigenen Regeln. Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Jens Dennhardt, nutzte jetzt gemeinsam mit Vertretern der Hemelinger Sozialdemokraten die Gelegenheit zu einem Rundgang durch den Großbetrieb, wo täglich unter anderem rund 23 Millionen Tassen löslichen Kaffees produziert werden.  
Es gibt Orte in dem Werk an der Weser-Ems-Straße, da sinken die Temperaturen auf arktische Minus 55 Grad Celsius, wenn Löskaffee-Zwischenprodukte in dunkelbraune Eisplatten verwandelt werden. Einen Gang weiter ist es wieder so warm wie in einem überheizten Bahnabteil. Die Gefriertrockung – in Hemelingen steht nach Unternehmensangaben eine der größten dieser Anlagen weltweit – ist eine energieintensive Angelegenheit. "Für mich war es darum besonders spannend zu erfahren, was Kraft Foods tut, um Energie einzusparen", so Umweltpolitiker Dennhardt. 

"Kaffeegrund" wird verfeuert 

Genau darin sieht der Direktor des Kraft-Foods-Kaffeewerke-Clusters Deutschland/Österreich, Rudi Madel, eine wichtige Möglichkeit, die Bremer Werke – ein zweites befindet sich im Holzhafen – fit für den auch in Zukunft scharfen Wettbewerb in der Branche zu machen. Die Produktion sei bereits hoch rationalisiert, daher komme dem Arbeitsschutz, der vorbeugenden Instandhaltung und dem effektiven Umgang mit Energie zentrale Bedeutung zu. 

In den vergangenen vier Jahren ist es Cluster Direktor Madel zu Folge in Bremen gelungen, den Energieverbrauch um dreißig Prozent zu reduzieren. Um dies zu erreichen, wird zum Beispiel "Kaffeegrund", der als organischer Reststoff bei der Produktion anfällt, mit hohem Wirkungsgrad verbrannt – und so heißer Dampf für die Produktion erzeugt. Jährlich könnten auf diesem Weg 2.500 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, da statt Erdgas ein gewissermaßen nachwachsender Rohstoff verfeuert werde. 

Weitere Ressourcen einsparen 

Seit zehn Jahren setzt das Hemelinger Werk überdies auf die effektive Kraft-Wärme-Kopplung zur Energieerzeugung. Als ressourcenschonend gilt auch die Mehrfachnutzung von Wasser in Kreislaufkühlungen. Der Transport des Rohkaffees vornehmlich per Schiff oder Schiene in Containern, die nicht mehr platzraubend mit einzelnen Säcken, sondern mit Kaffee in riesigen "Bulks" beladen werden, ist ein weiterer Faktor, der Emissionen senken hilft. 

Jens Dennhardt: "Ich habe ein Unternehmen kennengelernt, das offen für neue Ideen ist, Energie einzusparen, und bereits ein großes Know-how in diesem Bereich besitzt. Wenn ökonomische Erfordernisse zu weniger Emissionen führen – prima." Ein Bereich, in dem aus Dennhardts Sicht zukünftig jedoch noch deutlich Ressourcen eingespart werden sollten, ist der der Verpackung – etwa bei Einmal-Kapsel-Systemen für die Kaffeezubereitung. 

Der Hemelinger Bürgerschaftsabgeordnete begrüßte es, dass der Konzern zur Zeit hohe Beträge in eine zusätzliche Gefriertrockungsanlage investiere. Dadurch werde der Bremer Standort weiter gesichert, so Cluster Direktor Madel. 

Das Bild zeigt Sylvia Kunze (Kraft Foods), Jens Dennhardt, Sören Kramer (SPD-Ortsverein Hemelingen) und die Beiratssprecherin Melanie Kennard bei ihrer Führung durch die Löskaffee-Produktion. Foto: Abgeordnetengemeinschaft 

V.i.S.d.P.: 

Jens Dennhardt, MdBB

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